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Kurzer Überblick - Versorgungsbilanzen

Die Versorgungsbilanzen 1stellen das Aufkommen und die Verwendung eines Erzeugnisses (oder einer Erzeugnisgruppe) in einem Bezugsgebiet (Europäische Union und/oder Mitgliedstaaten) und über einen Bezugszeitraum (Kalenderjahr und/oder Wirtschaftsjahr) einander gegenüber. Wenn die Bestände nicht verfügbar sind, werden sie durch die Bestandsveränderung ersetzt, was zu folgendem praktischen Schema führt:

Allgemeines Schema: Aufkommen = Verwendung

Aufkommen
Verwendung
Verwendbare Erzeugung
Einfuhren
Inlandsverwendung
Ausfuhren
Bestandsveränderungen

Eine besondere Anstrengung wird allerdings unternommen, um die Anfangs- und Endbestände des Zeitraums zu bestimmen, da die alleinige Heranziehung der Bestandsveränderung dazu führt, die Bilanzsumme von Aufkommen" und Verwendung" sowie zahlreiche Indikatoren wie z.B. den Anteil des Warenverkehrs beim Aufkommen" systematisch zu minimieren. Außerdem kann dadurch nicht das laufende Wirtschaftsjahr mit dem vorhergehenden initialisiert werden.

Definitionen der Bilanzpositionen

Verwendbare Erzeugung

Die Position umfasst:

Es handelt sich um die geernteten, entnommenen oder erzeugten und gelieferten Mengen. Dies umfasst die vermarktete Erzeugung, die denaturierten Mengen, die selbst gelieferten Mengen, die selbst verbrauchten Mengen und die Verluste im landwirtschaftlichen Betrieb (Transport, Schwund, Schäden durch Schädlingsbefall usw.). Dies schließt die nicht geernteten Mengen, die Ernteverluste (auf der Anbaufläche) und die Verluste beim Transport von der Anbaufläche bis zum Betrieb aus.

Einfuhren, Ausfuhren

Die verwendete Quelle ist die amtliche Statistik des Außenhandels, der sich auf den Wert und das Volumen der Waren bezieht (Erzeugnisse im Rohzustand oder verarbeitete Erzeugnisse) die:

Bestände

Die Bestandsveränderung" entspricht der Entwicklung der Bestände ungeachtet des Ortes, wo sie im Laufe des Bezugszeitraums gelagert werden, d.h. Endbestand - Anfangsbestand.

Man versteht unter:

Eingeschlossen sind:

Nicht eingeschlossen sind die Bestände auf der Ebene des Einzelhandels und der privaten Haushalte (die in den verschiedenen Inlandsverwendungen eingeschlossen sind).

Inlandsverwendung

Sie ist untergliedert in:

Hauptschema der Versorgungsbilanzen,des Aufkommens und der Verwendung der Mengen einer bestimmten Erzeugung
Aufkommen
Verwendung
Verwendbare Erzeugung
Einfuhren
Inlandsverwendung

Saatgut
Bruteier
Verluste
Futter
Industrielle Verwertung
Verarbeitung
Nahrungsverbrauch

Ausfuhren
Bestandsveränderungen

Aufkommen = Verwendung

Aufkommen = verwendbare Erzeugung + Einfuhren

Verwendung = Inlandsverwendung + Ausfuhren + Bestandsveränderungen

Als Musterbeispiel werden im Anhang der einzelnen Leitfäden die verschiedenen Tabellen beigefügt, die zur Erstellung der Getreidebilanz verwendet werden.

Allgemeine Anmerkungen

Die Statistik der Versorgungsbilanzen ist für sich selbst genommen und für die Anforderungen bei der Verwaltung der Agrarmärkte notwendig. Die verschiedenen Daten, die in diesen Bilanzen enthalten sind, sind unentbehrlich für die Beurteilung der Ausrichtung und der Entwicklung dieser Märkte und für die Lieferung von Zahlenmaterial, auf dem die Beschlüsse der agrarpolitischen Entscheidungsträger basieren. Die allgemeinen Grundlagen der Erstellung der Versorgungsbilanzen werden in diesem Leitfaden beschrieben.

Die nationalen Versorgungsbilanzen werden von den Mitgliedstaaten auf der Grundlage gemeinschaftlicher Konzepte erstellt, die von Eurostat im Rahmen von Ad-hoc-Arbeitsgruppen des Agrarstatistischen Ausschusses vorgeschlagen werden. Die praktische Berechnung der Bilanzen und die spezifischen Verfahren, die damit in jedem Mitgliedstaat verbunden sind, werden im Anhang beschrieben. Die nationalen Bilanzen werden aggregiert und von Eurostat zur Erstellung der gemeinschaftlichen Bilanzen konsolidiert. Die Statistik der Versorgungsbilanzen der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten ist in der Datenbank NewCronos, Bereiche Agrarerzeugnisse" (ZPA1) und Fischerei" (FISH) verfügbar.

Die Versorgungsbilanzen werden für die wichtigsten Agrarerzeugnisse erstellt. Sie werden in Übersichtstabellen dargestellt, die das Angebot und die Nachfrage aufzeigen für:

Sie können als die quantitative Ergänzung der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung angesehen werden, die in Werten ausgedrückt wird, aber nach Erzeugnissen unterteilt ist. Sie stellen ferner eine Zusammenfassung einer großen Anzahl verfügbarer quantitativer statistischer Informationen für Landwirtschaft und Ernährung dar.

Um die Gesamtheit des Marktes eines Erzeugnisses zu verstehen, schließt die Versorgungsbilanz nicht nur das landwirtschaftliche Grunderzeugnis (zum Beispiel Weizen) ein, sondern auch die wichtigsten Haupterzeugnisse (zum Beispiel Weizenmehl oder Weizenstärke), sofern sie nicht selbst Gegenstand von Bilanzen sind. Dadurch wird ein umfassendes Bild des Außenhandels und der Versorgung mit einem Erzeugnis gezeichnet.

Die Bilanz eines aus einer Verarbeitung resultierenden Erzeugnisses (zum Beispiel Zucker oder Öl) berücksichtigt nicht das Ursprungserzeugnis (oder Grunderzeugnis), das zur Verarbeitung gedient hat (zum Beispiel Zuckerrübe oder Ölsaaten), wenn letzteres bereits Gegenstand einer Bilanz ist.

Die nach Erzeugnis oder Erzeugnisgruppe unterteilten Bilanzleitfäden" sind in Form einer Bestandsaufnahme konzipiert: Sie analysieren die Besonderheiten der Versorgungsbilanzen der verschiedenen Agrarerzeugnisse. Diese Besonderheiten ergeben sich aus der Art der betrachteten Erzeugnisse und den verfügbaren Informationen. In jedem Leitfaden werden in den Anmerkungen zu einzelnen Mitgliedstaaten" die Berechnungs-modalitäten der Bilanzen jedes einzelnen Mitgliedstaates dargestellt.

In den Anhängen der Bilanzleitfäden" werden anhand der Kombinierten Nomenklatur die Codes des Grunderzeugnisses (Bilanzgegenstand) aufgeführt, aber auch die der Erzeugnisse, die sich aus seiner Verarbeitung ergeben und die im Außenhandel der Bilanz vorkommen.

Schließlich ist für die Erstellung der Futterbilanzen ein besonderes Verfahren notwendig (siehe Dokument ASA/PE/614 und 633).

Grundsätze der Klassifizierung

Basisschema der Bilanzpositionen

In den Versorgungsbilanzen ist es aufgrund der verschiedenen Positionen möglich, einerseits das "Aufkommen" und andererseits die "Verwendung" zu berechnen. Die logischste Form ist folgende:

wobei Verwendung = Aufkommen , da die Bilanz ausgeglichen ist.

Die ideale Darstellung der Bilanz ist folglich folgende:

Die absoluten Anfangs- oder Endbestände für den Zeitraum sind allerdings nicht immer verfügbar. In diesem Fall kann nur die Bestandsveränderung angegeben werden. Das Bilanzschema ist folglich folgendes:

Werden allerdings die absoluten Bestandsdaten von den Mitgliedstaaten übermittelt, so werden sie immer in die Bilanzen integriert (siehe 4.4).

Die Inlandsverwendung setzt sich gegebenenfalls aus folgenden Positionen zusammen: Saatgut oder Bruteier, Verluste, Futter, industrielle Verwertung, Verarbeitung und Nahrungsverbrauch.

Es ist von wesentlicher Bedeutung, für eine ausgeglichene Bilanz zu sorgen, da Aufkommen = Verwendung. Zu diesem Zweck ist es manchmal notwendig, die aus verschiedenen Quellen stammenden Daten anzupassen, was mitunter schwierig sein kann.

Klassifizierung nach der Verarbeitungsstufe

Versorgungsbilanzen werden für Grunderzeugnisse und verarbeitete Erzeugnisse erstellt.

Grunderzeugnisse

Ein Grunderzeugnis ist ein Erzeugnis in seinem Anfangszustand, das also noch nicht verarbeitet wurde. Diese Erzeugnisse werden sowohl in der NACE3 als auch in jedem der spezifischen Leitfäden aufgeführt.

Beispiele : Getreide, Kartoffeln, Eier, Kuhmilch usw.

Die Grunderzeugnismengen sind natürlich abhängig von der Präsentation des Erzeugnisses. Die Präsentationsstandards des Erzeugnisses werden im allgemeinen in den gemeinschaftlichen Verordnungen zur Regelung der Agrarmärkte festgelegt. Liegt keine Marktverordnung vor, wird den Agrarstatistikern empfohlen, die Gewichtsmengen des Grunderzeugnisses zu schätzen, wie es in den geltenden Handelsbestimmungen festgelegt ist: gesundes und handelsübliches Erzeugnis. Diese können je nach Mitgliedstaat unterschiedlich sein (z.B. bei Gemüse).

Verarbeitete Erzeugnisse

Verarbeitete Erzeugnisse werden stets durch Verarbeitung eines der oben definierten Grunderzeugnisse erzielt. Dabei kann es eine oder mehrere Verarbeitungsstufen geben. Ein bei der Verarbeitung anfallendes Nebenerzeugnis wird theoretisch nicht in der Bilanz berücksichtigt. Aber es kann in bestimmten, genau definierten Fällen auch als verarbeitetes Erzeugnis angesehen werden.

Beispiel der Klassifizierung als Grunderzeugnis und als verarbeitete Erzeugnisse:

In dem nach Erzeugnis oder Erzeugnisgruppe gegliederten Bilanzleitfaden" wird im Teil A - Definitionen" genau angegeben, ob ein Grunderzeugnis in den Versorgungsbilanzen getrennt oder zusammen mit verarbeiteten Erzeugnissen ausgewiesen wird (gegebenenfalls mit Erzeugnissen, die in mehreren Stufen verarbeitet werden).

Es kommt ferner vor, dass ein verarbeitetes Erzeugnis (zum Beispiel Zucker, Fleisch, Käse, Magermilchpulver) ohne das Grunderzeugnis dargestellt wird, aus dem es hergestellt wurde.

Falls das Grunderzeugnis und die verarbeiteten Erzeugnisse zusammen in der Bilanz ausgewiesen werden, muss genau die Einheit festgelegt werden, in der sie addiert werden müssen. Falls die Darstellungseinheit das Grunderzeugnis ist, ist es angezeigt, technische Koeffizienten zu verwenden (siehe 2.42), um die Mengen der verarbeiteten Erzeugnisse in Grunderzeugnismengen umzurechnen.

Beispiel: In der Getreidebilanz wird als Darstellungseinheit das Grunderzeugnis verwendet, d.h. die Getreidekörner. Mehl (erste Verarbeitungsstufe) und Teigwaren (zweite Verarbeitungsstufe) werden anhand technischer Koeffizienten in Kornmengen umgerechnet, die für ihre Herstellung erforderlich sind.

Klassifizierung nach der Handelsstufe

In bestimmten Bilanzen kann zwischen zwei Handelsstufen unterschieden werden, nämlich zwischen der Stufe der Erzeugnisströme in der Landwirtschaft selbst (Bilanz im landwirtschaftlichen Betrieb oder allgemeiner Bilanz bei der Erzeugung) einerseits und der Stufe der Erzeugnisströme auf dem Markt (Marktbilanz) andererseits. Die getrennte Ausarbeitung einer Bilanz im landwirtschaftlichen Betrieb" und einer Marktbilanz" (die in einer Gesamtbilanz" zusammengefasst werden können) stellt nicht nur einen Vorteil für den Benutzer der Bilanzen dar, sondern vereinfacht auch die Erstellung der Gesamtbilanz" und die Kontrolle der verwendeten Daten.

Einige Bilanzpositionen befinden sich in verschiedenen Wirtschaftssektoren. So sind die Getreidebestände auf dem Markt genauer bekannt als die Bestände im landwirtschaftlichen Betrieb. Letztere werden oft einfach geschätzt. Nun wird die Schätzung sicherer, wenn die Daten über die Erzeugung und den Verkauf, die der Bilanz im landwirtschaftlichen Betrieb entnommen werden, den Daten über die Bestände und über die Verwendung von Saatgut, Futter und Nahrungsverbrauch im landwirtschaftlichen Betrieb gegenüber gestellt. Ebenso unterscheidet die Position Futter" zwischen den direkt in der Landwirtschaft verwendeten Mengen und denen, die auf dem Markt gekauft wurden. Daraus ergibt sich eine bessere Qualität der Daten für die Erstellung der Futterbilanzen.

Betriebsbilanz

Die Erstellung der Betriebsbilanzen beschränkt sich auf die Erzeugnisse, von denen ein bedeutender Teil der Erzeugung direkt in der Landwirtschaft verwendet wird, zum Beispiel in Form von Saatgut, Futtermitteln oder für den direkten Verbrauch im Haushalt der Erzeuger. Die verschiedenen Positionen der Betriebsbilanz, einschließlich der Posten Verkäufe" und Bestände", sind auch für die Berechnung der gesamten pflanzlichen Erzeugung und ihrer Verwendung, für die Berechnung der Futterbilanzen, für die sektoriellen Konten und für die Indizes der landwirtschaftlichen Erzeugung erforderlich.

In den Betriebsbilanzen wird die gesamte Landwirtschaft eines Landes als ein einziger großer landwirtschaftlicher Betrieb angesehen. Dies impliziert, dass die Ströme zwischen Landwirten nicht in den Bilanzen verbucht werden.

Diese Bilanz muss die Festlegung der quantitativen Daten ermöglichen, die für die Ermittlung der landwirtschaftlichen Enderzeugung erforderlich sind.

Beispiel einer Betriebsbilanz: Weizen

Marktbilanz

Den Ausgangspunkt der Marktbilanz bilden die Käufe in der Landwirtschaft. Dieselben Mengen erscheinen auch in der Betriebsbilanz (Verkäufe der Landwirtschaft) und stellen folglich die Verbindung zwischen den beiden Bilanzen dar.

Bei der Erstellung einer Marktbilanz wird eine große Anzahl detaillierter Informationen aus verschiedenen Quellen verwendet. Diese Informationen müssen natürlich im Rahmen der Bilanz harmonisiert werden. Er kommt häufig vor, dass nur ein Teil von ihnen aus amtlichen Statistiken stammt. Man muss dann auf die Auskünfte zurückgreifen, die durch die staatlichen Stellen, die Berufsverbände usw. bereitgestellt werden. Um diese verschiedenen Informationen zu harmonisieren, ist es häufig erforderlich, (nicht veröffentlichte) Hilfstabellen zu erstellen, um die Warenflüsse statistisch festzustellen.

1. Beispiel einer Marktbilanz: Weizen

In den besonderen Fällen, in denen die Erzeugungsangaben der Haus- und Nutzgärten nicht bekannt oder schwierig zu schätzen sind, werden nur Marktbilanzen erstellt. Dies ist bei bestimmten Gemüse- und Obstarten der Fall.

2. Beispiel einer Marktbilanz: Äpfel

Es ist festzuhalten, dass Erzeugnisse, die durch Verarbeitung eines Grunderzeugnisses entstehen, für das eine Bilanz besteht, nur Gegenstand einer Marktbilanz sind (zum Beispiel Kartoffelstärke, Zucker usw.).

Gesamtbilanz

Die Gesamtbilanz bezieht sich auf sämtliche Handelsstufen. Sie vermittelt einen Gesamtüberblick über das Aufkommen und die Verwendung eines Erzeugnisses. Sie wird aus der Summe der Betriebsbilanz und der Marktbilanz gebildet. Die verwendbare Erzeugung der Gesamtbilanz ist die verwendbare Erzeugung der Betriebsbilanz. Die Positionen Verkäufe der Landwirtschaft" und Käufe in der Landwirtschaft", die den Übergang von einer Betriebsbilanz zu einer Marktbilanz ermöglichen, heben sich gegenseitig auf und verschwinden.

Es ist festzuhalten, dass für einige Erzeugnisse (zum Beispiel Kartoffeln) nur eine Gesamtbilanz erstellt wird, obwohl es theoretisch möglich ist, die Betriebsbilanz und die Marktbilanz zu berechnen.

Klassifizierung nach dem Grad der Aggregierung

Eine Versorgungsbilanz kann für nur ein Erzeugnis in Form einer einfachen Bilanz oder für ein Erzeugnis und seine Verarbeitungen in Form einer aggregierten Bilanz erstellt werden.

Einfache Bilanz

Eine einfache Bilanz wird für nur ein Erzeugnis erstellt, ohne dass man eine Aggregation zwischen dem Erzeugnis und seinen verarbeiteten Erzeugnissen durchführt. Es kann sich um ein Grunderzeugnis (zum Beispiel Sonnenblumenkerne) oder ein verarbeitetes Erzeugnis (zum Beispiel Sonnenblumenöl) handeln.

Aggregierte Bilanz

Die aggregierten Bilanzen beziehen sich auf ein festgelegtes Erzeugnis, zu dem für einige Bilanzpositionen nach Umrechnung die aus demselben Erzeugnis gewonnenen verarbeiteten Haupterzeugnisse hinzukommen. Es ist zu diesem Zweck notwendig, über eine gemeinsame Einheit und Umrechnungskoeffizienten zu verfügen. Die verschiedenen Erzeugnisse werden in den Bilanzleitfäden" je nach Erzeugnis anhand der Kombinierten Nomenklatur definiert. Mangels eines nationalen Umrechnungskoeffizienten schlägt Eurostat systematisch einen gemeinschaftlichen" Koeffizienten vor, der dem gewichteten Mittel der Koeffizienten entspricht, die von den anderen Mitgliedstaaten verwendet werden.

Beispiel: In der Bilanz Weichweizen" werden nicht nur die Weizenkörner, sondern auch Weizenmehl, Weizenstärke, Teigwaren usw. ausgewiesen. Die Umrechnung in Korn wird mittels der Koeffizienten durchgeführt, welche die Weichweizenmenge darstellen, die für die Erzeugung einer Einheit des verarbeiteten Erzeugnisses erforderlich ist.

Gesamtbilanz

Die Gesamtbilanzen beziehen sich auf sämtliche landwirtschaftliche Erzeugnisse oder auf entsprechende Gruppen. Es kann sich hierbei nur um Erzeugnisse handeln, für die Versorgungsbilanzen bestehen, die gegebenenfalls mittels Umrechnungsfaktoren addierbar gemacht und dann nach Eliminierung von Doppelverwendungen addiert werden.

Es besteht eine Gesamtbilanz, wenn zum Beispiel die Bilanzen aller Getreidearten zu nur einer Getreidebilanz zusammengefasst werden, oder wenn die Bilanzen aller Fleischkategorien zu nur einer Fleischbilanz zusammengefasst werden. In diesen beiden Fällen werden die verschiedenen Bilanzpositionen direkt ohne Verwendung von Umrechnungskoeffizienten addiert.

Wenn es sich um Erzeugnisse unterschiedlicher Art (verschiedene Grundstoffe) handelt, die aber auf ähnliche Weise verwendet werden, muss die Zusammenfassung in einer globalen Bilanz anhand von Umrechnungskoeffizienten erfolgen.

Beispielsweise werden in der Bilanz der Fette verschiedene Erzeugnisse wie Margarine, Tierfette, Pflanzenfette, Tafelöl usw. zusammengefasst. Die einfachen Bilanzen, die im allgemeinen nach Gewicht des Erzeugnisses erstellt werden, werden zuerst getrennt in eine gemeinsame Einheit (Rohfett) umgerechnet, bevor sie addiert werden.

Allgemeine Begriffe

Geographisches Gebiet

Die Versorgungsbilanzen werden für das Zollgebiet der Mitgliedstaaten gemäß der Verordnung (EG)Nr.1172/95 des Rates vom 22.Mai 1995 über die Statistiken des Warenverkehrs der Gemeinschaft und ihrer Mitgliedstaaten mit Drittländern, zuletzt geändert durch die Verordnung (EG)Nr.374/98, erstellt.

Das geographische Gebiet der Versorgungsbilanzen für die Gemeinschaft ergibt sich aus der Berücksichtigung der Gesamtheit dieser Gebiete.

Bezugszeiträume

Der Bezugszeitraum erstreckt sich normalerweise auf 12 aufeinanderfolgende Monate. Dabei handelt es sich bei den tierischen Erzeugnissen um das Kalenderjahr und bei den pflanzlichen Erzeugnissen um die zwölf Monate eines Landwirtschaftsjahres. Einige Bilanzen (Bilanzen der pflanzlichen Fette) werden sowohl für das Kalenderjahr als auch für das Wirtschaftsjahr erstellt.

Die Wirtschaftsjahre für die verschiedenen pflanzlichen Versorgungsbilanzen können zu verschiedenen Zeitpunkten beginnen. In Verordnungen des Rates über die gemeinsame Marktorganisation werden die Anfangs- und Endzeitpunkte des Wirtschaftsjahres für die Gemeinschaft angegeben. Alle einschlägigen Angaben sind in den nach Erzeugnissen untergliederten Leitfäden enthalten. Die vorläufigen Bilanzen werden im allgemeinen drei bis sechs Monate nach Ende des Wirtschaftsjahrs und die endgültigen Bilanzen einige Monate nach den vorläufigen Bilanzen geliefert. Die genauen Daten werden unter Punkt 8 aufgeführt.

Für bestimmte Bilanzen erstellt man auch Zwischenbilanzen, die sich auf Zeiträume von weniger als 12 Monaten (Monate, Quartale) beziehen. Im allgemeinen handelt es sich um vereinfachte Bilanzen, die nützliche Informationen für die Verwaltung der Märkte enthalten (beispielsweise vierteljährliche Bilanzen, die für die tierische Erzeugung unter der Verantwortung von Eurostat erstellt werden).

Bevölkerung

Die Berechnung des Pro-Kopf-Verbrauchs basiert auf den bevölkerungsstatistischen Daten, die in den amtlichen Statistiken enthalten sind. Die nachfolgenden Zeitpunkte werden zugrunde gelegt:

der 31.Dezember für die Bilanzen pro Wirtschaftsjahr,

der 30.Juni für die Bilanzen pro Kalenderjahr.

Die Statistiken beziehen sich auf die Wohnbevölkerung jedes einzelnen Landes: Personen, die in der Regel in einem Land wohnen, aber vorübergehend abwesend sind, sind in der Gesamtzahl der Bevölkerung enthalten, während die Ausländer, die vorübergehend im Land wohnen, aus denselben Gründen ausgeschlossen werden (siehe 5.2).

Einheiten

Die Versorgungsbilanzen werden in tausend Tonnen (1000t) bzw. für Wein in tausend Hektoliter (1000 hl) erstellt.

Spezielle Begriffe

Verwendbare Erzeugung

Diese Bilanzposition entspricht dem Konzept der Verwendbaren Erzeugung" der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung. Sie stellt die verwendbaren Mengen dar, die sich während des Bezugszeitraums durch den Produktionsprozess ergeben, wobei als vereinbart gilt, dass die Verluste, die sich im Laufe dieses Prozesses und bis zur Lieferung ergeben, nicht in dieser Position enthalten sind.

Hierbei handelt es sich um die Erzeugung, die im Laufe des Bezugszeitraums geerntet wurde, selbst wenn diese Erzeugung vor dem 1. Tag des Kalender- oder Wirt-schaftsjahres begonnen hat.

Je nach Art des Erzeugnisses werden zusätzliche Definitionen in den nach Erzeugnissen untergliederten Bilanzleitfäden" aufgeführt.

Beispiel1: Getreide

Hierbei handelt es sich um die Mengen, die geerntet und dem landwirtschaftlichen Betrieb geliefert werden. Diese sind verfügbar, um außerhalb des Betriebes verkauft zu werden, oder um direkt im Betrieb verwendet oder verbraucht zu werden. Dies umfasst die vermarktete Erzeugung, die denaturierten Mengen, die selbst gelieferten Mengen, die selbst verbrauchten Mengen und die Verluste im landwirtschaftlichen Betrieb (Transport, Schwund, Schädlingsbefall usw.). Ausgeschlossen sind die nicht geernteten Mengen, die Ernteverluste (auf der Anbaufläche) und die Verluste beim Transport von der Anbaufläche zum Betrieb aus.

Beispiel2: Fleisch

Die verwendbare Erzeugung" (Nettoerzeugung) ist die globale Tonnage Fleisch, das sich den Gesundheitsdiensten zufolge für den menschlichen Verzehr eignet. Dieses Fleisch stammt von allen im Land geschlachteten Tieren inländischen und ausländischen Ursprungs.

Beispiel3: Fisch

Hierbei handelt es sich um die Anlandungen von Fischen durch die Fischereifahrzeuge des Mitgliedstaates in inländischen oder ausländischen Häfen und um Umladungen auf See auf ausländische Schiffe.

Verkäufe der Landwirtschaft

Diese Bilanzposition erscheint, wenn man eine Betriebsbilanz und eine Marktbilanz erstellt. Die Verkäufe der Landwirtschaft" stellen die letzte Bilanzposition der Betriebsbilanz und die erste Position der Marktbilanz dar (Käufe von der Landwirtschaft").

Die Verkäufe beziehen sich auf die Mengen, die von den landwirtschaftlichen Erzeugern auf dem Markt abgesetzt werden. Sie können, anhand der Bilanzposition verwendbare Erzeugung" berechnet werden, wobei die direkte Verwendung durch die landwirtschaftlichen Betriebe (Saatgut, Futtermittel), die Verwendung durch die landwirtschaftlichen Haushalte (menschlicher Verzehr) und gegebenenfalls die Bestandsveränderungen und die Verluste im Betrieb abgezogen werden.

Die vom Markt genommenen Mengen sind stets in der Position Käufe von der Landwirtschaft" enthalten. Rücknahme" bedeutet im Sprachgebrauch der Gemeinschaft vom Markt bestimmte Erzeugnisarten zurückzuziehen, die den für ihre Vermarktung erforderlichen Qualitätsbedingungen entsprechen, aber keinen Absatzmarkt im normalen Vermarktungsnetz finden.

Außenhandel

Der Außenhandel der Versorgungsbilanzen wird gemäß den Rechtsvorschriften der Gemeinschaft über die Statistiken des Warenverkehrs erstellt (Verordnung (EWG) Nr. 1172/95 des Rates vom 22. Mai 1995), indem man sich auf die Bestimmungen zum Zollkodex stützt (Verordnung (EWG) Nr. 2913/92 des Rates vom 12. Oktober 1992).

Die herangezogenen Erzeugnisse entsprechen der zolltariflichen und statistischen Nomenklatur und dem gültigen Gemeinsamen Zolltarif (siehe Anhänge der einzelnen Bilanzleitfäden).

Die für die Positionen Einfuhren" und Ausfuhren" der Versorgungsbilanzen verwendete Quelle ist die amtliche Statistik des Außenhandels, die die Waren betrifft (Grunderzeugnisse oder verarbeitete Erzeugnisse):

Hinweis auf die allgemeinen Bedingungen

Eurostat bezieht sich ausschließlich auf die Daten des Warenverkehrs, die sich aus den Bestimmungen ergeben, die in der Verordnung (EWG) Nr. 1172/95 des Rates vom 22. Mai 1995 über die Statistiken des Warenverkehrs der Gemeinschaft und ihrer Mitgliedstaaten mit Drittländern enthalten sind. Allerdings hat das Inkrafttreten des Intrastat-Systems (im Rahmen des gemeinsamen Marktes) Brüche in den Reihen verursacht und angesichts der unterschiedlichen Datenerfassungssysteme der einzelnen Mitgliedstaaten zu Abweichungen zwischen den nationalen Quellen geführt (was die Datenaggregation auf Gemeinschaftsebene beschränkt).

In den Außenhandelsstatistiken werden der gewöhnliche" Warenverkehr" und der veredelte" Warenverkehr berücksichtigt. Die gewöhnlichen" Einfuhren von Waren aus Drittländern werden als direkt" bezeichnet, wenn die Erzeugnisse nach Zahlung der Gemeinschaftsabgaben und der nationalen Steuern (zum Beispiel der Mehrwertsteuer) unverzüglich auf den Markt gebracht werden. Sie werden nach Zahlung der Gemeinschaftsabgaben als im freien Verkehr" bezeichnet. Die Erzeugnisse im freien Verkehr" können später in einem anderen Mitgliedstaat nach Zahlung der nationalen Steuern auf den Markt gebracht werden.

Für einen bestimmten Mitgliedstaat betrifft der Warenverkehr in aktiver Veredelung" die Erzeugnisse, die vorübergehend zur Verarbeitung in sein Gebiet eingeführt und nach der Verarbeitung wieder ausgeführt werden. Der Warenverkehr in passiver Veredelung" betrifft die Erzeugnisse, die vorübergehend zur Verarbeitung in das Gebiet eines anderen Staates ausgeführt und nach der Verarbeitung wieder eingeführt werden.

Die Außenhandelsdaten werden nach Ursprungs- bzw. Herkunftsland und Bestimmungsland gemäß dem Länderverzeichnis für die Statistik des Außenhandels der Gemeinschaft und des Handels zwischen ihren Mitgliedstaaten, untergliedert. In den Versorgungsbilanzen der Mitgliedstaaten wird der Außenhandel in den innergemeinschaftlichen Handel und Handel mit Drittländern untergliedert. Dies ermöglicht es Eurostat, den Außenhandel für das Gebiet der Gemeinschaft und den innergemeinschaftlichen Handel zu berechnen (siehe 4.34 und 4.54).

Um verarbeitete Erzeugnisse in die Darstellungseinheit der Versorgungsbilanz umzurechnen, empfiehlt es sich, technische Koeffizienten zu verwenden. Solange diese nicht für die Gemeinschaft harmonisiert sind, können die verschiedenen Länder ihre nationalen Umrechnungskoeffizienten verwenden. Allerdings werden Umrechnungskoeffizienten von Eurostat in den nach Erzeugnissen untergliederten Leitfäden vorgeschlagen.

In den gemeinschaftlichen Statistiken werden keine Waren berücksichtigt, deren Wert oder Gewicht die statistische Schwelle gemäß Artikel  der Verordnung (EWG) Nr. 1172/95 des Rates vom 22. Mai 1995 nicht erreicht.

Einfuhren

Zum Zeitpunkt der Einfuhr werden erfasst:

Das Ursprungsland ist das Land, aus dem die Waren gemäß der Verordnung (EWG) Nr. 2913/92 des Rates vom 12. Oktober 1992 zur Festlegung des Zollkodex der Gemeinschaften, zuletzt geändert durch die Akte über den Beitritt, stammen.

Wenn für die Anwendung des Gemeinsamen Zolltarifs, für die mengenmäßigen Beschränkungen oder für alle anderen Regelungen zum Außenhandel der Ursprung der Waren aufgrund von Übereinkommen oder von besonderen Verordnungen der Gemeinschaft, die sich von der Verordnung (EWG) Nr. 2913/92 entfernen, bestätigt werden muss, so muss man in den Fällen, die in diesen Übereinkommen und Verordnungen vorgesehen sind, die dort festgelegten Regeln anwenden.

Wenn die Ware, die sich in freiem Verkehr in der Gemeinschaft befindet, vor ihrer Ankunft im Importland durch ein oder mehrere Länder im Transitverkehr befördert wurde, und wenn es in diesem Land oder diesen Ländern Aufenthalte oder rechtliche Transaktionen außer jenen, die sich auf den Verkehr beziehen, gegeben hat, so betrachtet man als Herkunftsland das letzte Land, in dem es Aufenthalte oder rechtliche Transaktionen dieser Art gegeben hat.

Ein Erzeugnis der Hochseefischerei, das in den Häfen eines Mitgliedstaates angelandet wurde, ist nicht in den Einfuhrstatistiken dieses Mitgliedstaates enthalten, wenn die Fischerei durch in diesem Mitgliedstaat zugelassene oder registrierte Schiffe, die unter seiner Flagge fahren, durchgeführt worden ist.

Ausfuhren

Bei der Ausfuhr wird das Bestimmungsland erfasst. Das Bestimmungsland ist jenes, in das die Ware schließlich verbracht werden soll, soweit dieses zum Zeitpunkt der Ausfuhr bekannt ist.

Die im Rahmen der Nahrungsmittelhilfe gelieferten Mengen sind in den Daten über die Ausfuhren enthalten.

Außenhandel der Gemeinschaft

Im Fragebogen, den die Mitgliedstaaten ausfüllen müssen, wird unterschieden zwischen dem Handel mit Drittländern und dem innergemeinschaftlichen Handel wobei Ein- und Ausfuhren getrennt aufgeführt werden müssen.

Eurostat verwendet diese Unterlagen, um den Handel der Gemeinschaft mit Drittländern zu ermitteln, der als Außenhandel für das Gemeinschaftsgebiet angesehen werden muss. Theoretisch würde es ausreichen, die Gesamteinfuhren und die Gesamtausfuhren der Mitgliedstaaten zu addieren, um danach die Summe der innergemeinschaftlichen Einfuhren bzw. die Summe der innergemeinschaftlichen Ausfuhren abzuziehen. Das mathematische Gleichgewicht der Bilanz würde bewahrt, wenn, wie dies der Fall sein müsste, die Summen der innergemeinschaftlichen Einfuhren und Ausfuhren identisch wären. Dies ist leider nicht der Fall.

In der Vergangenheit musste Eurostat die für den innergemeinschaftlichen Handel repräsentativste Angabe wählen: die Summe der innergemeinschaftlichen Einfuhren der Mitgliedstaaten. Daraus haben sich folgende Gleichungen ergeben:

  1. Einfuhren der Gemeinschaft aus Drittländern =
    Summe der Gesamteinfuhren der Mitgliedstaaten -
    Summe der innergemeinschaftlichen Einfuhren der Mitgliedstaaten.
    1. Gemeinschaftliche Ausfuhren in Drittländer =
      Summe der Gesamtausfuhren der Mitgliedstaaten -
      Summe der innergemeinschaftlichen Einfuhren der Mitgliedstaaten.

Falls der Saldo b) negativ ist, wird die Summe der innergemeinschaftlichen Einfuhren auf die Summe der Gesamtausfuhren der Mitgliedstaaten aufgeschlagen, sowohl unter a) als auch unter b).

Ab 1999 wird sich Eurostat bemühen, die Daten des innergemeinschaftlichen Handels in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten zu konsolidieren. Anhand von spiegelbildlichen Tabellen, die auf der Grundlage von amtlichen Außenhandelsstatistiken erstellt wurden, werden die Ströme der wichtigsten landwirtschaftlichen Erzeugnisse zwischen den Mitgliedstaaten geschätzt, um ein Gleichgewicht zwischen der Summe der innergemeinschaftlichen Einfuhren und der Summe der innergemeinschaftlichen Ausfuhren der Mitgliedstaaten zu erhalten. Nach ihrer Konsolidierung werden die geschätzten Handelszahlen gemäß der Theorie verwendet.

Bestände

Der Anfangsbestand des Zeitraums bezieht sich auf nicht verwendete, aber gelagerte Erzeugnismengen, die am ersten Tag des Bezugszeitraums bestehen und die aus dem (oder den) vorhergehenden Bezugszeitraum (-zeiträumen) stammen. Es kann sich um Erzeugnisse inländischen Ursprungs oder eingeführte Erzeugnisse handeln.

Der Endbestand des Zeitraums gibt die gelagerten Mengen an, die am letzten Tag des Bezugszeitraums vorhanden sind. Dieser Bestand, der gleichzeitig der Anfangsbestand des folgenden Bezugszeitraums ist, wird in der Bilanzposition Endbestand" veröffentlicht.

Die Erfassung der Bestände am Anfang und Ende eines Bilanz-Bezugszeitraums gestaltet sich je nach Erzeugnis und Art der Bestände unterschiedlich schwierig. Mitunter liegen amtliche Statistiken vor (zum Beispiel gemäß der Verordnung (EWG) Nr. 1282/2001 zu den Weinbilanzen) oder es stehen auf administrativen Daten basierende Statistiken zur Verfügung (zum Beispiel über die Interventionsbestände der Gemeinschaft). Behörden, nationale Wirtschaftsverbände oder Berufsverbände besitzen ebenfalls mehr oder weniger detaillierte Daten. Mitunter stehen keinerlei Daten zur Verfügung.

Im allgemeinen würde es sich empfehlen, in der Bilanz möglichst vollständige Daten über die Anfangs- und Endbestände des Bezugszeitraums für alle gelagerten Erzeugnisse zusammenzufassen und auszuweisen. Die Bedeutung und die Reichweite der Bilanzen würden somit, insbesondere hinsichtlich der verfügbaren Mengen im Laufe des Zeitraums, der durch diese abgedeckt wird (für das Land selbst und für die Ausfuhren) - je nach Erzeugnis - merklich verbessert.

Was die lagerbaren Erzeugnisse betrifft, deren Bestände relativ stark variieren (zum Beispiel Getreide), ist es unbedingt erforderlich, über verhältnismäßig umfassende Bestandsangaben zu verfügen. Was die leicht verderblichen Lebensmittel betrifft (zum Beispiel Frischgemüse), ist es möglich, sie nicht zu berücksichtigen.

Je nach betrachtetem Erzeugnis müssen die Bestände sowohl die Vorräte an Grunderzeugnissen als auch die Vorräte an verarbeiteten Erzeugnissen erfassen oder nicht. Was die verarbeiteten Erzeugnisse betrifft, so sind in den Bilanzbeständen nach Umrechnung in die Bilanzeinheit normalerweise nur die Erzeugnisse enthalten, die in ihren Außenhandel einfließen, wie sie im Anhang des Bilanzleitfadens" definiert werden.

Theoretisch:

Die Position Bestände" umfasst nach Erzeugnissen die folgenden Positionen:

Die Bestände auf der Ebene des Einzelhandels und die Bestände der privaten Haushalte werden nicht an dieser Stelle, sondern bei den verschiedenen Verwendungen ausgewiesen.

Falls ein Teil der Erzeugung bereits vor dem ersten Tag des Wirtschaftsjahres erfolgt, kann diese Menge nicht in den Anfangsbeständen des Zeitraumes eingeschlossen werden, da sie zur Erzeugung gehört (siehe 4.1).

Bestandsveränderung
(= Endbestände - Anfangsbestände)

Die Position Bestandsveränderungen" kann negativ (Verringerung der Bestände im Laufe des Bezugszeitraums) oder positiv (Anstieg) sein.

Inlandsverwendung

Die Inlandsverwendung kann auf zwei Arten berechnet werden.

Wenn in einer Bilanz ein Derivat des Grunderzeugnisses verschiedene Verwendungen im Sinne der Bilanz gehabt hat, werden die Mengen des Grunderzeugnisses, die das verarbeitete Erzeugnis darstellen, nach den Verwendungen des verarbeiteten Erzeugnisses aufgeschlüsselt.

Beispiel: Wenn Glukose, die aus Mais hergestellt wurde, zu industriellen und Ernährungszwecken verwendet worden ist, werden die entsprechenden Maismengen in den Positionen industrielle Verwertung" und Nahrungsverbrauch" verbucht.

Saatgut

Hierbei handelt es sich um die Grunderzeugnismengen, die für den folgenden Produktionszyklus verwendet wurden. Die direkt im landwirtschaftlichen Betrieb verwendeten Mengen (ohne Durchlaufen des Marktes) und die auf dem Markt gekauften Mengen sind in der Versorgungsgesamtbilanz enthalten. Man unterscheidet in den Markt- und Gesamtbilanzen soweit als möglich zwischen Saatgut inländischen und ausländischen Ursprungs.

Bruteier

Bei dieser Position der Versorgungsbilanz für Eier" werden - wie für Saatgut in anderen Bilanzen - die Grunderzeugnismengen ausgewiesen, die für einen neuen Produktionszyklus verwendet werden.

Verluste

Es empfiehlt sich, zu unterscheiden zwischen:

Bei den Verlusten im Bereich der Erzeugung sind die Verluste während der Ernte bereits abgezogen worden, um die verwendbare Erzeugung" zu bestimmen (siehe 4.1). Die Verluste im Betrieb (Schwund, Sortierverlust, Verluste nach der Erntemeldung für Wein) müssen in dieser Position verbucht werden.

Bei den Verlusten im Bereich der Vermarktung handelt es sich um Verluste, die während der Lagerung, des Transports, der Verarbeitung und der Verpackung aufgetreten sind (einschließlich der Verluste durch Trocknung).

In der Gesamtbilanz enthält die Position Verluste" die Verluste im landwirtschaftlichen Betrieb und die Marktverluste. Die Verluste werden im allgemeinen auf möglichst realistische Art und Weise festgelegt, aber ebenfalls durch eine Schätzung in Prozent (nach Erfahrung).

Wenn einige erzeugte Mengen nicht vermarktet, sondern vom Markt genommen und für den Verbrauch ungeeignet gemacht werden, werden diese Mengen ebenfalls im Posten Verluste" ausgewiesen.

Futter

In dieser Bilanzposition werden die Grunderzeugnismengen erfasst, die während des Bezugszeitraums als Futtermittel verwendet worden sind. Hierbei einbezogen werden die Grunderzeugnismengen, die direkt als Futtermittel in den Betrieben verwendet oder an die Futtermittelindustrie geliefert wurden.

Die Mengen, die direkt als Futtermittel in der Landwirtschaft verwendet werden (d.h. ohne den Markt durchlaufen zu haben), sind in der Betriebsbilanz enthalten. Die von der Futtermittelindustrie produzierten Futtermittel sind in der Marktbilanz enthalten.

Die Position Futter" ist das Verbindungsglied, durch das es möglich ist, von der Erzeugnisbilanz zur Futtermittelbilanz überzugehen, in der die Daten nach dem Ursprung der Erzeugnisse untergliedert werden.

Die Nebenerzeugnisse sind nicht in der Position Futter" einer Versorgungsbilanz auszuweisen (weder im ursprünglichen Zustand, noch im Gewichtsäquivalent des Erzeugnisses der Bilanz). Sie werden in der Regel bei der Erstellung der Futterbilanz berücksichtigt.

Industrielle Verwertung (siehe 4.56)

Die von der Industrie im Laufe des Bezugszeitraums verwerteten Mengen sind in dieser Bilanzposition enthalten, sofern es sich um Mengen handelt, die weder dem menschlichen Verzehr zugeführt werden, noch als Futtermittel bestimmt sind. Die von der Nahrungsmittelindustrie verwendeten Mengen dürfen nicht in dieser Bilanzposition, sondern in der Position Nahrungsverbrauch" ausgewiesen werden (oder je nach Fall bei den Ausfuhren oder den Beständen).

Beispielsweise muss Getreide (bzw. Stärke), das von der Lebensmittelindustrie zur Herstellung von Kindernahrung verwendet wird, in der Position Nahrungsverbrauch" ausgewiesen werden, während Getreide (bzw. Stärke), das zu industriellen Zwecken verwendet wird, in der Position industrielle Verwertung" dargestellt werden muss.

Die Grundstoffe (zum Beispiel Gerste) oder die verarbeiteten Erzeugnisse (zum Beispiel Malz), die für die Alkohol- und Bierherstellung verwendet werden, müssen in der Position industrielle Verwertung" berücksichtigt werden. Vereinbarungsgemäß und gemäß der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung gelten Bier und Trinkalkohol als gewerbliche Erzeugnisse, die nicht beim Nahrungsverbrauch ausgewiesen werden.

Falls nach der Verarbeitung neue Erzeugnisse hergestellt werden und Gegenstand einer besonderen Versorgungsbilanz sind, können die für die Herstellung dieses neuen Erzeugnisses verwendeten Mengen nicht im Posten Industrielle Verwertung" ausgewiesen werden, sondern müssen in der Position "Verarbeitung" berücksichtigt werden (siehe 4.56).

Verarbeitung

Die Bilanzposition Verarbeitung" wurde geschaffen, um eine Verbindung zwischen der Versorgungsbilanz eines (Grund)-Erzeugnisses und der eines anderen Erzeugnisses, das sich aus der Verarbeitung des ersten ergibt, herzustellen. Die Bilanz des verarbeiteten Erzeugnisses enthält Daten, die nicht in der Bilanz des Ursprungserzeugnisses erscheinen.

Beispiel:

Die Position Verarbeitung" in der Bilanz des Ursprungserzeugnisses wird als Erzeugungsgrundlage (siehe 6) für die Bilanz des verarbeiteten Erzeugnisses verwendet, d. h., dass nach Umrechnung mittels Koeffizienten oder Ausbeutesatzes diese Position zur verwendbaren Erzeugung der Bilanz des verarbeiteten Erzeugnisses wird. In der Praxis sind die Statistiken über das verarbeitete Erzeugnis oft sehr umfassend, und seine verwendbare Erzeugung ist bestens bekannt. Der Außenhandel mit einem verarbeiteten Erzeugnis, für das eine besondere Bilanz erstellt worden ist, wird nur in der Bilanz des verarbeiteten Erzeugnisses und nicht in der Bilanz des Ursprungserzeugnisses ausgewiesen.

Nahrungsverbrauch

In der Bilanzposition Nahrungsverbrauch" werden die Nahrungsmittelmengen ausgewiesen, die direkt verbraucht oder die von der Nahrungsmittelindustrie für den Verbrauch der Einwohner des Territoriums im Laufe des Berichtszeitraums produziert wurden. Hierbei handelt es sich um die Mengen, die in verschiedenen Formen (im Rohzustand, verarbeitet, gelagert usw.) von den Großhändlern an den Einzelhandel und an die Gemeinschaftsverbraucher (Kantinen, Restaurants, Krankenhäuser usw.) geliefert werden, und um die Mengen, die direkt von den Erzeugern verbraucht werden. Die Verluste und die Bestandsveränderungen auf der Ebene des Einzelhandels und der Verbraucher sind ebenfalls in diesem Posten enthalten.

Hierbei handelt es sich um einen scheinbaren" Nahrungsverbrauch, da die tatsächlich verbrauchten Mengen sich von jenen unterscheiden, die durch diese Bilanzpositionen ausgewiesen werden.

Einerseits sind die Grunderzeugnismengen, die in den Erzeugnissen der ersten oder zweiten Verarbeitungsstufe enthalten sind, jedoch nicht in der KN-Codeliste für den Außenhandel berücksichtigt werden:

Andererseits entsprechen die in dieser Position enthaltenen Daten nicht den wirklichen Lebensmitteleinkäufen der Verbraucher, die (in einigen Mitgliedstaaten) Gegenstand von besonderen statistischen Erhebungen sind, da Selbstversorgung und Gemeinschaftsverpflegung eingeschlossen sind.

In der Betriebsbilanz" gibt diese Position des Eigenverbrauchs die Erzeugnismenge an, die - ohne den Markt zu durchlaufen - direkt vom Erzeuger und seiner Familie als (Grunderzeugnis oder verarbeitetes) Lebensmittel verbraucht wird. In der Marktbilanz" gibt die Position Nahrungsverbrauch" die Menge an, die durch die Kreisläufe des Marktes den Verbraucher erreicht (einschließlich des Erzeugers, der sich ebenfalls auf dem Markt versorgt).

Zusatzberechnungen

Die Versorgungsbilanzen machen verschiedene Berechnungen möglich, u.a. den Grad der Selbstversorgung und den Nahrungsverbrauch pro Kopf.

Selbstversorgungsgrad

Der Selbstversorgungsgrad einer bestimmten Region gibt Aufschluss darüber, inwieweit die Inlandserzeugung" (ausgehend von einem inländischen Rohstoff) dieser Region in der Lage ist, den gesamten Bedarf bzw. die Inlandsverwendung" (Gesamtverwendung für Mensch, Tier und Industrie) dieser Region abzudecken. Was die Bilanzen betrifft, so wird der Selbstversorgungsgrad von Eurostat als Quotient aus der Inlandserzeugung" und der Inlandsverwendung" berechnet.

Selbstversorgungsgrad =
(Inlandserzeugung × 100) / Inlandsverwendung

Wenn der Prozentsatz niedriger als 100 ist, bringt er ein Versorgungsdefizit zum Ausdruck. Ein Prozentsatz über 100 gibt die Existenz von Mengen an, die die normalen Bedürfnisse im Inland überschreiten und ausgeführt oder gelagert werden können.

Die Inlandserzeugung", d.h. die Erzeugung anhand von inländischen Rohstoffen, entspricht:

In den nach Erzeugnis oder Erzeugnisgruppen untergliederten Bilanzleitfäden" wird in jedem einzelnen Fall die Methode zur Berechnung des Selbstversorgungsgrads angegeben.

Die Position Inlandsverwendung" kann eventuell Mengen umfassen, die innerhalb des Staatsgebiets nicht auf den normalen Marktwegen verbreitet werden. Beispielsweise können bedeutende Mengen an Wein zur außergewöhnlichen" (=subventionierten) Destillation ver-bracht werden, ohne den nach der oben genannten Formel berechneten Selbstversorgungsgrad zu ändern, da diese Mengen (erfasst unter dem Bilanzposten Industrielle Verwertung") zur Inlandsverwendung" gehören. Das gleiche gilt, wenn Obst- oder Gemüsemengen vom Markt genommen und für den Verbrauch ungeeignet gemacht werden; diese Mengen werden unter der Bilanzposition Verluste" dargestellt, der ebenfalls zur Inlandsverwendung" gehört.

Nahrungsverbrauch pro Kopf

Die Position Nahrungsverbrauch", die in der Versorgungsbilanz enthalten ist, gibt die Erzeugnismengen an (siehe 4.57), die sämtlichen Einwohnern des Gebietes für ihren Verbrauch im Laufe des Bezugszeitraums zur Verfügung gestellt werden. Der Verbrauch pro Kopf wird ermittelt, indem man diese Mengen durch die Anzahl der Einwohner teilt (siehe 3.3).

Nahrungsverbrauch pro Kopf =
Nahrungsverbrauch / Anzahl der Einwohner

Diese Art der Berechnung gibt lediglich Aufschluss über den Durchschnitt des Nahrungsverbrauchs pro Einwohner im gesamten Bezugszeitraum. Es gibt natürlich Unterschiede hinsichtlich des Verbrauchs nach Alter, Geschlecht, Einkommensniveau, Konsumgewohnheiten, Jahreszeit usw. Mögliche Einflüsse, die sich aus dem Tourismus oder dem Pendlerverkehr ergeben, sind schwer zu eliminieren. Da die Statistik der Versorgungsbilanzen sich nicht über den Großhandel hinaus erstreckt, bleiben andererseits die dem Einzelhandel und den Privatpersonen zur Verfügung gestellten Mengen unbekannt. Lagerung, Verluste, Sendungen ins Ausland und konjunkturelle Einflüsse werden durch die Bilanzen nicht immer gut widergespiegelt. Aus all diesen Gründen wäre es treffender, von sichtbarem Nahrungsverbrauch pro Kopf" zu sprechen.

Die Getreidebilanz (Einheit: Getreide in Körnern) stellt einen besonderen Fall dar, bei dem der Nahrungsverbrauch pro Kopf in Mehläquivalent" ausgedrückt wird. Die Umrechnung wird mittels der Ausbeutesätze durchgeführt, die sich aufgrund der spezifischen nationalen Daten und der Produktionstechniken häufig zwischen den Mitgliedstaaten unterscheiden.

Erzeugungsgrundlagen

Die Zusatzhinweise, die die Erzeugungsgrundlagen sind, stellen eine Verbindung zwischen den verschiedenen Erzeugungsstatistiken und der Bilanzposition verwendbare Erzeugung" dar.

Mit der Einführung der Datenbank NewCronos im Bereich der Agrarerzeugnisse bezieht sich die Kommission (GD AGRI und Eurostat) stets auf die Daten der geernteten Erzeugung" der laufenden Statistik. Zur Klärung der Situation fordert Eurostat die Mitgliedstaaten gewohnheitsgemäß auf, bei der Übermittlung der Bilanzdaten durch die zuständigen Dienststellen systematisch darauf hinzuweisen, wie die verwendbare Erzeugung" ermittelt wird.

Bei den geernteten Erzeugnissen handelt es sich um:

Der unter Angleichung" angegebene Wert kann positiv oder negativ sein. Er kann unter anderem eine statistische Angleichung zwischen einer administrativen oder professionellen Quelle und der statistischen Quelle oder eine statistische Angleichung zwischen den monatlichen Daten und den jährlichen Angabe darstellen usw..

Bei der Vollmilchbilanz (Rohstoff) und der Eierbilanz vergleicht man die Daten der amtlichen Statistiken mit der Position Erzeugung" der betreffenden Bilanzen:

Für die Versorgungsbilanzen, die speziell für verarbeitete Erzeugnisse (zum Beispiel Kartoffelstärke) erstellt werden, kann die Bilanzposition verwendbare Erzeugung" auf zwei Arten bestimmt werden:

Die Menge des Ursprungserzeugnisses (Grunderzeugnisses) ist dieselbe wie die, die in den Versorgungsbilanzen der vorhergehenden Stufe unter der Position Verarbeitung" (siehe 4.56) dargestellt ist. Der Ausbeutesatz und der Verarbeitungskoeffizient stellen Durchschnitte dar, die die Verarbeitungsverluste umfassen.

Der Benutzer wird sich auf die nach Erzeugnis oder Erzeugnisgruppe untergliederten Bilanzleitfäden" beziehen, um sich genauen Aufschluss über die von Eurostat herangezogenen Erzeugungsgrundlagen zu verschaffen.

Die Datenbank NewCronos enthält für die pflanzliche Erzeugung nur die geerntete Erzeugung", die Erntefläche" und die verwendbare Erzeugung". Der Ertrag pro Hektar wird stets durch Division der geernteten Erzeugung" durch die Erntefläche" ermittelt.

Tabellen

Die Fragebogen zu den verschiedenen Versorgungsbilanzen der Mitgliedstaaten umfassen - zusätzlich zum Schema der eigentlichen Bilanz (siehe 8) - bestimmte zusätzliche Punkte oder Hilfstabellen. Die korrekte und möglichst genaue Erstellung der Bilanzen macht deren Beantwortung erforderlich.

Diese Hilfstabellen erlauben im allgemeinen, die Position der Mitgliedstaaten hinsichtlich der von Eurostat bei der Erstellung der Versorgungsbilanzen der Gemeinschaft vorgeschlagenen Konzepte besser zu kennen.

Hilfstabelle des Außenhandels

Die Daten über die Einfuhren und die Ausfuhren, die in der Versorgungsbilanz enthalten sind, werden in zwei Hilfstabellen unterteilt.

Eine erste Tabelle bezieht sich auf den innergemeinschaftlichen Handel, der nach Mitgliedstaat im einzelnen beschrieben wurde und außer dem Extra-Handel und dem Handel insgesamt für bestimmte Bilanzen Außenhandelsdaten zu den verarbeiteten Erzeugnissen umfasst.

In einer weiteren Tabelle werden nach der Kombinierten Nomenklatur die Liste der Erzeugnisse sowie die durch Eurostat vorgeschlagenen Umrechnungskoeffizienten angegeben. Es empfiehlt sich, nicht nur das Gewicht des Erzeugnisses, sondern auch den verwendeten Umrechnungsfaktor (nationaler oder von Eurostat) und das Gewicht anzugeben, das in die Darstellungseinheit der Bilanz konvertiert wurde.

Hilfstabelle der Bestände

Diese Hilfstabelle ermöglicht es, sich Aufschluss über bestimmte Einzelheiten der Bestände zu verschaffen. Es kann sich um eine Aufschlüsselung nach der Stufe der Vermarktung des Erzeugnisses (landwirtschaftlicher Betrieb, Markt), der Verarbeitung des Erzeugnisses (Grunderzeugnis, verarbeitetes Erzeugnis) oder nach den verschiedenen Orten oder Einrichtungen handeln, wo die Erzeugnisse gelagert werden können (Importeure/Exporteure, Großhandel, Interventionsstellen usw.).

Hilfstabelle der Inlandsverwendung

Diese Hilfstabelle umfasst Daten verschiedener Art, die erforderlich sind, um bestimmte Klassifizierungen und Aggregationen der Bilanzposten durchführen zu können. Diese Beobachtung ist insbesondere für die Untergliederung nach Ursprung - inländisch oder ausländisch - und gegebenenfalls für die Untergliederungen gültig, die für einige Bilanzpositionen bei der Erstellung von Betriebsbilanzen und von Marktbilanzen notwendig sind. Andererseits werden detailliertere Informationen über die Industrielle Verwertung" und gegebenenfalls über die Verarbeitung geliefert. Diese Angaben sind für eine möglichst vollständige Erfassung dieser beiden Bilanzpositionen besonders nützlich.

Liste der Leitfäden und Zeitplan der Datenübermittlung an Eurostat:

Bilanzleitfaden nach Erzeugnis oder Erzeugnisgruppe
Bezugszeitraum
Vorläufige Daten
Endgültige Daten
001 allgemeine Anmerkungen, Konzepte
 
 
 
002 Getreide
01.07 - 30.06
15.11
15.02.
003 Reis
01.09 - 31.08
15.11
15.02.
004 Hülsenfrüchte
01.07 - 30.06
 
15.12
005 Kartoffeln
01.07 - 30.06
 
15.12
006 Gemüse
Gemüse nach Art
01.07 - 30.06
01.04 - 31.03
 
15.12
15.12
007 Obst
Obst nach Art
01.07 - 30.06
01.04 - 31.03
 
15.12
15.12
008 Zucker, Zuckerrüben,
Melasse und Honig
01.07 - 30.06
30.11
28.02.
009 Wein
01.08 - 31.07
15.11
15.03.
010 Ölhaltige Erzeugnisse
Ölsaaten und Ölfrüchte
Pflanzliche Fette und Öle
Pflanzliche Fette und Öle
Ölkuchen
01.07 - 30.06
01.07 - 30.06
01.01 - 31.12
01.07 - 30.06
 
15.03.
15.03.
31.08.
15.03.
011 Futterbilanzen
01.07 - 30.06
 
15.05.
020 Fleisch
01.01 - 31.12
30.04
30.06
021 Milch und Milchprodukte
01.01 - 31.12
30.04
30.06
022 Eier
01.01 - 31.12
30.04
30.06
023 Fette und Öle
Pflanzliche Fette und Öle
Fette und Öle von Landtieren
Fette und Öle von Meerestieren
Zubereitete Fette und Öle
01.01 - 31.12
01.01 - 31.12
01.01 - 31.12
01.01 - 31.12
 
31.08
31.08
31.08
31.08
024 Livestock
01.01 - 31.12
 
31.08
030 Fish
01.01 - 31.12
 
30.06

Anmerkung: Die Bilanzen für Glukose/Dextrose sind seit 1982/1983 (siehe Leitfaden 008) gestrichen.

Anmerkung: Die Bilanzen für Tabak, Malz, Kakao, Flachs und Hanf sind nicht mehr obligatorisch.

Zugang zu den Datenbanken durch NewCronos

Bereich ZPA1 für landwirtschaftliche Erzeugnisse

Die jährliche Statistik der Versorgungsbilanzen, die von den Mitgliedstaaten anhand des gemeinschaftlichen Verfahrens erstellt wird, ist in der Datenbank NewCronos enthalten. Diese Statistik wird durch vierteljährliche Außenhandelsdaten der Mitgliedstaaten und der Gemeinschaft ergänzt, die in COMEXT verfügbar sind. Diese konjunkturellen Daten, die in Erzeugnisgewicht ausgewiesen werden, werden von den Mitgliedstaaten gemäß der Verordnung (EWG) Nr. 1736/75 des Rates übermittelt. Sie ergeben sich aus einer ersten Verarbeitung der Kombinierten Nomenklatur (KN) durch Eurostat.

Bereich FISH für Fischereierzeugnisse

Die laufende Statistik der Fischerei, Anlandungen, Fänge nach Fischart und Fanggebiet, die jährliche Statistik der Versorgungsbilanzen sowie eine Datenzusammenfassung über die Fischereiflotte und den Außenhandel stehen in der Datenbank NewCronos zur Verfügung.

1In der Bilanz werden sämtliche Erzeugnisse - Körner, Obst, Fleisch, Milch usw. und ihre wichtigsten verarbeiteten Erzeugnisse - insbesondere für den Außenhandel berücksichtigt.

2 (= Endbestand - Anfangsbestand, also > 0 oder <0)

3Statistische Systematik der Wirtschaftszweige in der Europäischen Gemeinschaft.